Mit Schreiben vom 20. Juni 1990 hatte Landrat Dr. Hartmann die Rolle des Vermittlers (Brautschau) übernommen. Ausgelöst durch einen alten Markersdorfer, Herrn Manfred Neumann, seinem Fahrer.
Vier Kreisgemeinden wurden angeschrieben und um Kontaktaufnahme gebeten, zu einer ähnlich landwirtschaftlich strukturierten Gemeinde.
Es hieß: "Der dortige Bürgermeister Gerhard Neumann interessiert sich für Orientierungen, Ratschläge zu EG-Hilfe, Landwirtschaft, Gewerbegebiete und Aufbau einer Gemeindeverwaltung?"
Der Erligheimer Gemeinderat gab positive Signale und so nahm das "Abenteuer" seinen Lauf. Auf Einladung der Gemeinde Markersdorf fuhr BM Albert Leibold am 1. November 1990 in das dahin für ihn unbekannte neue Bundesland Sachsen. Quasi "wie Liebe auf den ersten Blick" entwickelte sich nun sehr rasch ein reger Brief- und Besucheraustausch.
Viele zwischenmenschliche Begegnungen, nicht nur von Verwaltungsseite und Gemeinderat, sondern von Mensch zu Mensch haben in den letzten 10 Jahren die Beziehung nun gefestigt und diese Partnerschaft vertieft.


Im Jahr 2001 , reiste eine 70köpfige Gruppe aus Markersdorf, sowie Freunde aus Polen und Tschechien nach Erligheim. In Privatquartieren und im ehemaligen Gasthaus "Grüner Baum" untergebracht, erlebten die Gäste ein vielseitiges Programm. So vergingen die Tage wie im Fluge, es gab rundum zufriedene Gesichter.
Es gebe zwar keinen Grenzzaun mehr zwischen Ost- und Westdeutschen, aber - so stellte Landrat Dr. Rainer Haas bei der Partnerschaftsfeier in Erligheim fest - in den Köpfen und Herzen der Menschen sei noch manches Hindernis wegzuräumen. "Hier im schwäbischen Erligheim und im sächsischen Markersdorf ist man damit offensichtlich ein gutes Stück weiter vorangekommen, als in manchen andern Teilen unseres Landes." "Bedeutsam ist die Begegnung der Menschen" so würdigte die damalige Kultusministerin Dr. Annette Schavan die kommunale Partnerschaft in ihrem Grußwort an die Festgemeinde.
Nachdem im Oktober am Tag der "Deutschen Einheit" eine 50köpfige Delegation in der Niederlausitz die 10jährige Partnerschaft zwischen Markersdorf und Erligheim besiegelte, wurde bei der Partnerschaftsfeier am 14. Juli 2001 in einer "Verschwisterungsfeier" in Erligheim die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet.
Mit einer Delegation von über 80 Teilnehmern reisten die Erligheimer Bürgerinnen und Bürger zum 25-jährigen Jubiläum der Partnerschaft in das schöne Markersdorf. Nach einer 8-stündigen Fahrt mit dem Doppeldecker-Bus wurden die wir sehr herzlich vor dem Rathaus Markersdorf im Empfang genommen und mit Kaffee und Kuchen im Saal von den Markerdorfern bewirtet.
Gut gestärkt ging es weiter in die Quartiere. Nach einer kurzen Pause trafen sich die Festgäste der Partnergemeinden zum offiziellen Festakt in der Markersdorfer Michaeliskirche. In den Festreden der Bürgermeister Silvio Renger aus Markersdorf und Rainer Schäuffele aus Erligheim wurde berichtet, wie die Partnerschaft vor 35 Jahren entstanden und vor allem, wie diese in den vergangenen 25 Jahren zusammengewachsen ist.
Federführend dafür, dass es zu der Partnerschaft der beiden Gemeinden kam, waren die damaligen Bürgermeister Gerhard Naumann (Markersdorf) und Albert Leibold (Erligheim). Es folgten viele Besuche und Begegnungen in einer fast 10-jährigen „Verlobungszeit“. Am 3. Oktober 2000 folgte die offizielle Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde.
Der Festakt wurde von 3 Chören aus Markersdorf und vom Erligheimer Liederkranz mit einigen Liedern begleitet. Die Akkordeongruppe aus Görlitz und ein Trompetenensemble begeisterte das Publikum in der Kirche.
Zum Abschluss des Tages fand in der Dorfscheune Markersdorf ein geselliges Beisammensein statt, bei denen sich die Gäste an einem üppigen Fingerfood-Büffet stärken durften. Eine traditionelle Tanzgruppe sorgte für Stimmung und lud die Erligheimer zum Mittanzen ein.
Am Samstag trafen sich alle Erligheimer um am Vormittag die schöne Stadt Görlitz bei verschiedenen Führungen kennenzulernen. Die Stadt begeisterte durch wunderschöne Gebäude mit vielen Geschichten und Anekdoten bei den Stadtführungen oder durch den Blick vom Rathausturm oder für die Bierfans bei einer Brauereiführung.
Nach vielen tollen Eindrücken in Görlitz wurde Bürgermeister Renger zum Reiseleiter und begleitete die Erligheimer bei einer Busrundfahrt durch die verschiedenen Markersdorfer Teilorte und bei einer Fahrt zum Berzdorfer See.
Ein Highlight jagte das Nächste. Beim Pfaffendorfer Kartoffelfest hatten die Erligheimer „Schwarzen Jager 1799“ gemeinsam mit den Jauernicker Bergschützen ihren großen Auftritt und erfreuten die Zuschauer mit 7 Böllersalven. Am Abend fand der Herbst-Tanz in Friedersdorf statt, bei dem fleißig das Tanzbein geschwungen wurde.
Zum Abschied am Sonntag wurde bei einem Frühschoppen der Feuerwehr Markersdorf die Gulaschkanone angeworfen und alle Teilnehmer hatten noch ein paar Stunden Zeit um alte und neue Bekanntschaften zu pflegen und das Wochenende revuepassieren zu lassen. Alle waren sich einig, dass es ein tolles Wochenende war und wir uns auf den Markerdorfer Gegenbesuch im nächsten Jahr schon jetzt freuen.